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Kurzgeschichten |
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Zum Schießen...! Dass ich alleinstehend
bin, ist hinlänglich bekannt. Aber warum ich es immer noch bin solche
Geschichten passieren vermutlich nur mir. Ich hatte über eine Singlebörse
im Internet eine nette Dame kennen gelernt. Veronika war schlank, hübsch,
blond und hatte ein bezauberndes Lächeln. Alles schien sich
aussichtsreich zu entwickeln bis an jenem Abend. Wir hatten uns zu Mittag
getroffen, aßen und unterhielten uns angeregt über schokoverschmierte
Kindergesichter, erektile Dysfunktion, Tomate Mozarella als Aufflauf und
die korrupten Politiker aber so genau weiß ich das nicht mehr und es
tut eigentlich auch nichts zur Sache. Jedenfalls tauschten wir
zwischendurch das eine oder andere süße Busserl aus, gefolgt von diesem
und jenem Glas Wein und die Stimmung war wirklich wundervoll. Allerdings entwickelte
sich durch das viele Sitzen und Essen und wenig Bewegen, wie soll ich
sagen, etwas Luft in meinem Bauch. Ich habe wirklich versucht das so
dezent wie möglich in den Griff zu bekommen aber entweder wollte das
genau in dem Moment, als ich auf der Toilette war, nicht raus oder
Veronika befand sich in der nahe gelegenen Diele, so dass ich mich nicht
traute mich zu erleichtern. Ich war mir einfach ungewiss darüber, in
welchem auditiven und olfaktorischem Ausmaß ... aber lassen wir das. Es
genügt, wenn ich mich mit einem prall gefüllten Ballon vergleiche, der
sich nach einer glühenden Nadel sehnt. In dieser Situation wäre es das
Klügste gewesen, sich würdevoll zu verabschieden. Aber ich bin eben auch
nur ein Mann und als Veronika mich einlud über Nacht zu bleiben, war ich
zu schwach nein zu sagen. Dann blödelten wir noch ein wenig herum und sie
erzählte mir von der Kabarettistin Barbara Balldini. Die hatte in ihrem
Programm erwähnt, dass Männer, wenn sie etwas getrunken haben, ewig
brauchen, bis sie Kommen aber sie hätte da auch einen Geheimtipp:
Die Frau solle probieren, ihm einen Eiswürfel in den Anus zu befördern.
Ich lachte und maß dieser Erzählung nicht gar so viel Bedeutung bei und
vergaß sie. So ging der Abend mit
weiteren Gläsern Wein dahin, wir kamen uns immer näher und landeten
schließlich im Bett. Aber so richtig Freude hatte ich nicht daran, erst
recht nicht als sie rittlings auf mir saß auf meinem gefüllten
Ballon und ich betete zum Herren, das mir nichts entfleucht und hatte es
kaum gedacht, da spürte ich etwas dermaßen kaltes an der Hinterforte
eine heiße Nadel hätte es auch sein können und Veronika lachte noch
kurz auf als sie mein schreckverzehrtes Gesicht sah
und dann schoss
mit einem mächtigen Geräusch der Eiswürfel aus mir heraus und traf mit
einem lauten Knall den Spiegel ihres Schlafzimmerschrankes. Veronika hatte
in dem Moment den gleichen schreckverzehrten Gesichstausdruck wie ich: Ihr
Spiegel war geborsten. Noch besser wäre jetzt zu sagen der Spiegel ist
im A... aber ich weiß ja nicht, wer das hier alles liest. Tja damit war die Nacht
beendet. Veronika verabschiedet sich wortlos, schob mich aus der Tür und
ich hörte beziehungsweise laß erst eine Woche später etwas von ihr. Sie
wollte den Spiegel ersetzt haben. Als ich meinem Versicherungsangent die Geschichte erzählte, verschluckte er sich an seinem Kaffee und ihm platze ein Äderchen im Auge. Ich möchte mich auf diesem Wege bei Herrn Reinhold bedanken und gute Besserung wünschen. Tut mir echt leid. Bedanken möchte ich mich auch bei meiner Grün-Weiß-Versicherung für die Übernahme des Schadens. Solche Geschichten passieren nur mir! |